Die Zukunft der Herzgesundheit: Guardio ermöglicht diagnosefähige EKGs per App
Herzkreislauferkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins, mit etwa 18 Millionen Verstorbenen pro Jahr. Die Diagnostik von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist meist teuer und aufwändig. Und genau hier setzt das StartUp Guardio an: Die Gründer von Guardio haben eine effiziente Lösung entwickelt, die es jedem ermöglicht, mit dem eigenen Smartphone ein diagnosefähiges Mehrkanal-EKG aufzuzeichnen und Ärzten zur Verfügung zu stellen. Dadurch eröffnen sie neue Möglichkeiten für eine frühzeitige Erkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und tragen dazu bei, Gesundheitssystemkosten zu verringern. Im Interview mit Dr. Ing. Marian Haescher sprechen wir über die Geschäftsidee, die Alleinstellungsmerkmale und auch das Team hinter Guardio.
EKG per Smartphone: Die Geschäftsidee von Guardio
„Unser Ziel ist es, dass Guardio der führende Anbieter KI-basierter Diagnostik wird, die auf den Bewegungen des Körpers basiert,“ erklärt Marian. Die Idee hinter Guardio ist einfach und zugleich effizient: Die Software ermöglicht es, ein Mehrkanal-EKG mit jedem handelsüblichen Smartphone aufzuzeichnen, ohne dass zusätzliche Hardware erforderlich ist. Die Bedienung ist kinderleicht, und die App kann überall und jederzeit genutzt werden. Damit schafft Guardio eine innovative Lösung, um eine höhere Anzahl von Diagnosen von Herzkreislauferkrankungen zu ermöglichen, als es bisher möglich war.
Innovation für die Gesundheitsbranche: EKG-Analyse per App mit KI-Unterstützung als Alleinstellungsmerkmal
Herzkreislauferkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins, mit etwa 18 Millionen Verstorbenen pro Jahr. Die herkömmliche nicht bildgebende Diagnostik mittels EKG ist jedoch teuer und zeitaufwändig, wodurch sie nur punktuell genutzt wird. Guardio hebt sich von der Konkurrenz insofern ab, indem es eine zum Patent angemeldete Softwarelösung bietet, die auf jedem handelsüblichen Smartphone installiert werden kann und so ein Mehrkanal-EKG ermöglicht. „Wir entwickeln Anwendungen, mit denen Patient:innen jederzeit mit dem eigenen Smartphone diagnosefähige Mehrkanal EKGs aufzeichnen und diese Ärzt:innen zur Verfügung stellen, wodurch eine frühzeitigere Erkennung von Herz Kreislauf Erkrankungen ermöglicht und somit auch menschliches Leid sowie Gesundheitssystemkosten verringert werden,“ erklärt Marian.
Durch diese kinderleichte Bedienung und die ubiquitäre Verfügbarkeit der Guardio-App entsteht ein großer Mehrwert. „Unsere Lösung ist eine ideale Möglichkeit, um eine höhere Anzahl von Diagnosen als bisher zu erreichen“, berichten die Gründer. Sie schließen eine Lücke in der Gesundheitsversorgung und ermöglichen eine schnellere Einschätzung der eigenen Herzgesundheit, insbesondere für Menschen, die unabhängig von Arztbesuchen schnell Klarheit über ihre Herzgesundheit erhalten möchten.
Von Selbstzahlern bis zur medizinischen Praxis: Zielgruppe und Marktpotential
Guardio startet zunächst im Selbstzahler-Markt, um Menschen die Möglichkeit zu geben, schnell und unkompliziert eine Einschätzung ihrer Herzgesundheit zu erhalten. Später planen sie auch ihre Lösungsideen für den allgemeinärztlichen und klinischen Bereich weiterzuentwickeln.
Der Markt für digitale Gesundheitsanwendungen wächst kontinuierlich, und sowohl Patient:innen, Ärzt:innen als auch Krankenversicherungen erkennen das Potenzial solcher Technologien. „Wir gehen davon aus, dass der Markt weiterwachsen wird“, so die Prognose der Gründer.
Die Verbindung von Technologie und Herz-Kreislauf-Medizin: Das Team hinter Guardio
Das Team von Guardio setzt sich aus vier engagierten Gründern zusammen: Florian Höpfner als COO, Helmut Tödtmann als CTO, Frank Büttner als CFO und Marian Haescher der CEO, dessen persönliche Verbindung zum Produkt durch die Erfahrung eines Elternteils mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstand.
Die Idee für Guardio entstand aus der Forschungsarbeit beim Fraunhofer IGD, bei der der Fokus auf der Erfassung von Biosignalen lag: „Beim Fraunhofer IGD hatte ich in der Vergangenheit den Forschungsschwerpunkt Human Computer Interaction mit Fokus auf Erfassung von Biosignalen“, erzählt Marian. „Über Ansätze der Seismokardiographie (SKG) habe ich meine Promotionsschrift verfasst und daraus entstand die erste Idee für Guardio. Diese Überlegungen habe ich dann mit meinem Bürokollegen Florian diskutiert, der bereits als Data-Scientist gearbeitet hat, und wir haben unsere Gründungsidee gemeinsam weiterentwickelt. Für den Bereich KI haben wir unseren IGD-Kollegen Helmut ins Boot geholt, dessen Fachgebiet das maschinelle Lernen mit Fokus auf den Bereich Neuronale Netze und Deep Learning ist. Frank hat uns als BWL-Berater unterstützt und ist zum Projektbeginn vom Exist-Forschungstransfer ins Team gekommen.“
Wie seid ihr auf den Namen Guardio gekommen?
Guardio ist eine Kombination aus Guard (engl. für Wächter o. Schutz) und Cardio (für Kardiologie oder Herz-Kreislauf).
Warum das StartUp Abenteuer?
Die Gründer von Guardio sind vom Potenzial ihrer Idee überzeugt und wollen einen Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitswesens leisten. „Mit unserem Angebot wollen wir den bisherigen zeit- und kostenaufwändigen Weg revolutionieren und hoffentlich vielen Menschen Schmerzen und Leid ersparen“, erklären sie.
GATEWAY49 – Die Accelerator-Unterstützung in Lübeck
„Wir sehen Lübeck mit der Universität und den zahlreichen Medizintechnik-Unternehmen als guten Mittelpunkt für Support durch Partner und Coaches als auch für den Zugang zu einem großen Netzwerk der Branche,“ resümiert Marian.
Von der Forschung ins Business: Tipps für andere Gründer:innen
„Da wir aus der Forschung kommen, haben wir viel Zeit investiert, um die zahlreichen Möglichkeiten im Businessbereich zu prüfen, welche unsere Technologie erschließen könnte. Vielleicht hätten wir früher unseren Fokus finden können,“ erinnert sich Marian. „Auf jeden Fall versuchen wir jetzt, bei allen Aktivitäten fokussiert zu bleiben und uns immer wieder zu fragen, was jetzt wirklich wichtig und dringend ist. Das können wir auch anderen Gründer:innen ans Herz legen.“
Mit ihrer visionären Technologie und ihrem engagierten Team hat Guardio das Potenzial, die Gesundheitsbranche nachhaltig zu beeinflussen und Menschenleben zu retten.
Viele Grüße aus Lübeck,
euer GATEWAY49-Team